NZZ am Sonntag
Andy Herzog und Matthias Günter (Drehbuch und Regie) haben mit ihrem in makellosem Schwarz-weiss gefilmten Erstling ein vor Witz und Selbstironie strotzendes Kabinettstück geschaffen.
Ein Schweizer Filmregisseur, Typ ewiger Jungfilmer, hat eine Krise. Seine Beziehung ist am Ende, mit dem Drehbuch für den ersten Spielfilm harzt es, und Geldsorgen plagen ihn. Zur Milderung Letztgenannter nimmt er einen Job als Tester von Jugendherbergen an. In der Woche vor deren Winterpause reist er durch eine eisgraue Schweiz und hofft, bei dieser Odyssee sein Filmprojekt doch noch voranzubringen – mit einer aufsässigen Filmproduzentin im Nacken und einer sich immer weiter entfernenden Freundin im Herzen. Inspiriert durch «Reisender Krieger» von Christian Schocher, der in einer Szene leibhaftig auftaucht, haben Andy Herzog und Matthias Günter (Drehbuch und Regie) in ihrem in makellosem Schwarz-Weiss gefilmten Erstling, für den der eine zudem als Kameramann und der andere als Hauptdarsteller agiert, ein vor Witz und Selbstironie strotzendes Kabinettstück geschaffen, das im derzeitigen Schweizer Kino beispiellos ist.
★★★★★ Kino Houdini in Zürich.